neuerlich führten wir nach durchzechtem abend einen nächtlichen diskurs darüber was mit uns geschieht wenn wir ins vacuum geraten, aus welchem unwahrscheinlichen grund auch immer. ich muss gestehen, dass ich dem bekannten irrtum aufgesessen bin, dass man, durch ausdehnung in den luftleeren raum, platzt. pah! welche laienhaftigkeit!
hier ist die antwort, welche nicht 42 ist, zu finden:
"#2.1: Warum platzt der Mensch denn nun nicht? Drehen wir die Frage um: warum sollte er denn platzen? Wegen des Innendrucks des Körpers? Leider hat der Mensch als solcher eben kaum einen Innendruck. Der Körper besteht zu ca. 65% aus Wasser, Flüssigkeiten sind aber praktisch nicht kompressibel, ihr Volumen ist unabhängig vom Druck. Daraus folgert nun aber, daß sie sich im Vakuum nicht ausdehnen und kein umgebendes Gewebe sprengen können. Blieben noch die Gase: Viele freie Gase hat der Mensch nicht im Körper; sehen wir einmal von eventuellen Darmwinden ab, die sich ihren Weg mehr oder weniger unauffällig selbst suchen, und dem einen oder anderen kleinen, vernachlässigbaren Lufteinschluß, der vielleicht etwas zu schmerzen beginnt, bleibt gerade mal noch die Lunge. In der Tat wäre es vermutlich äußerst ungesund, im Vakuum die Luft anhalten zu wollen, weil sich der explosionsartig vom Druck befreite Atem ein wenig rabiat seinen Weg nach draußen sucht. Der Brustkorb ist zu stabil, um gesprengt zu werden, doch das Lungengewebe dürfe schwer in Mitleidenschaft gezogen werden, bevor sich der Atem auf den bequemsten Weg durch die Luftröhre nach draußen macht. Dabei wird dann einfach der Kehldeckel aufgedrückt, ohne daß das Opfer sich nennenswert dagegen wehren könnte. Luftanhalten hilft nicht, Folks. ...
Das Problem liegt im Sinken des Siedepunkts bei fallendem Druck. Wenn dieser unter 47 mmHg ( = 6266 Pa = 0,063 Bar) fällt, beginnt das Wasser der Hautzellen zu verdampfen und sie platzen (ja, tatsächlich!). Dieser Prozeß beginnt an der Oberfläche der dem Vakuum ausgesetzten Haut, wozu natürlich auch Schleimhäute und das empfindliche Lungengewebe zählen. Als Nebeneffekt dieser Verdunstung wird dem Körper Wärme entzogen, und sogar sehr viel - der Effekt ist der Gefriertrocknung nicht unähnlich. Sechs Sekunden nach Eintritt der explosiven Dekompression kollabiert der Kreislauf, akute Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff, Krämpfe und die Entspannung innerer Körpermuskeln folgen. Nach fünfzehn Sekunden setzt geistige Verwirrung ein und nach zwanzig Sekunden Bewußtlosigkeit. Wird innerhalb von achtzig Sekunden ein höherer Druck wiederhergestellt, ist dennoch ein Überleben möglich, danach sind die Zellschäden zu umfassend. Der Tod tritt ein."